Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie ist eine bewährte Therapiemethode, deren Wirksamkeit bei einer ganzen Reihe von psychischen Erkrankungen und Störungen wissenschaftlich erwiesen ist. Die Entwicklung der Verhaltenstherapie begann in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts. Die theoretische Grundlage sind die sogenannten Lerntheorien, die erklären, wie Menschen in ihrem Erleben und Verhalten durch Erfahrungen geprägt werden. In den letzten Jahrzehnten wurden die Methoden der Verhaltenstherapie zunehmend weiterentwickelt und verfeinert: Neben dem äußeren Verhalten eines Menschen wurden die Gedanken und Gefühle in die Diagnostik und Therapie einbezogen, und es wurden spezielle und gezielte Behandlungsmethoden für bestimmte Störungsbilder entwickelt.

Merkmale der Verhaltenstherapie sind:
  • Formulierung persönlicher Zielsetzungen des Patienten
  • Orientierung an der Lösung gegenwärtiger Probleme
  • Erproben und Einüben neuer Verhaltensweisen
  • Nutzung des eigenen Selbsthilfepotentials

Am Beginn einer Verhaltenstherapie steht eine ausführliche Diagnostik und Problemanalyse, d.h. die anstehenden Probleme werden genau beschrieben, und ihre verursachenden und aufrechterhaltenden Bedingungen erfasst. Nachdem möglichst konkrete Zielsetzungen für die Therapie abgesprochen wurden, können u.a. folgende Methoden eingesetzt werden: Veränderung hinderlicher Gedanken und Einstellungen im Gespräch, Rollenspiele, Verhaltensaufgaben (wie z.B. ein Gespräch führen oder eine angstbesetzte Situation aufsuchen), das Erarbeiten von Lösungen für Probleme und Konfliktsituationen, Entspannungsübungen. Neben den Therapiesitzungen können Verhaltensübungen im Alltagsumfeld des Patienten durchgeführt werden, und es werden u.U. Hausaufgaben (in Form eigenständiger Verhaltensübungen des Patienten oder schriftlicher Aufzeichnungen) verabredet.

Das Verhältnis zwischen Patient und Therapeutin ist partnerschaftlich; die Therapeutin hilft dem Patienten, seine eigenen Fähigkeiten zum Um- und Neulernen zu nutzen.

Die Dauer einer verhaltenstherapeutischen Behandlung variiert zwischen 24 (Kurzzeittherapie) und 60 (Langzeittherapie) Einzelsitzungen à 50 Minuten. Die Kosten werden sowohl von den gesetzlichen wie von privaten Krankenkassen übernommen.