Probleme des Selbstwertgefühls gehören zu den häufigsten Anlässen, einen Psychotherapeuten aufzusuchen. Sie können sich u.a. darin äußern, ständig an dem Wert der eigenen Leistungen zu zweifeln, unzufrieden mit dem Aussehen oder dem Körpergewicht zu sein, sich selber für dumm oder uninteressant zu halten oder in der Partnerschaft übertrieben eifersüchtig zu sein.
Selbstwertprobleme können sich auf mehrere Lebensbereiche und sogar auf das gesamte Lebensgefühl auswirken. Sie können dazu führen, sich insgesamt als minderwertig, nicht liebenswert und "nicht in Ordnung" zu fühlen. Manche Menschen haben das Gefühl, im Kontakt mit anderen die eigenen Unzulänglichkeiten und Defizite unter großer Anstrengung verbergen zu müssen. - Die Fähigkeit zu befriedigenden Kontakten in Form von Freundschaften, Bekanntschaften, Partnerschaft oder der Zusammenarbeit mit Kollegen ist dadurch u.U. stark eingeschränkt.
Dauerhafte und deutliche Probleme des Selbstwertgefühls sind häufig ein Hinweis auf eine psychische Erkrankung: insbesondere auf eine Depression, eine Angststörung oder eine Persönlichkeitsstörung.
Im Rahmen einer Verhaltenstherapie wird zunächst geklärt, welche Lebenserfahrungen zu einer Störung des Selbstwertgefühls geführt haben und ob diese Störung Teil einer umfassenderen psychischen Erkrankung ist. Die Einsicht in negativ prägende Lebenserfahrungen ist zumeist bereits der erste Schritt zu einer Veränderung der Einstellung zu sich selber und des damit verbundenen gedanklichen Umgangs mit sich selber. Mit Hilfe der therapeutischen Unterstützung können solche Schritte erprobt werden, die man sich aufgrund des mangelnden Selbstwertgefühls bislang nicht zugetraut hat: z.B. neue Aufgaben am Arbeitsplatz übernehmen, auf andere Menschen zugehen, Schwächen oder Unsicherheiten eingestehen können.